In der Industrie wird ständig und viel geschweißt. Dabei werden unter Anwendung von Hitze oder Druck, zwei Werkstücke unlösbar miteinander verbunden. Was sich für Gefahren hinter diesem Vorgang verbergen, ist nur den wenigsten bewusst. Während des Schweißprozesses wird gesundheitsschädlicher Schweißrauch freigesetzt. Dieser verbreitet sich im ganzen Produktionsraum und feine Partikel werden sogar noch weiter durch die Luft transportiert. Abhängig vom geschweißtem Stoff und verwendeter Zusatzprodukte, kann der Schweißrauch schädlicher sein. Trotz Bewusstsein dieses Problems, werden in der Industrie Maßnahmen gegen den schädlichen Schweißrauch unterbunden. Dabei gehört eine Schweißrauchabsaugung unbedingt in den Produktionsraum um Arbeiter vor den gefährlichen Gasen zu schützen.
Fehlende Maßnahmen in der Industrie und Rechtssituation
Mittlerweile wird in der Industrie immer häufiger mit Hilfe von Robotern geschweißt. Grund dafür ist neben der höheren Produktionsrate auch die gesundheitsschädliche Wirkung der Restprodukte des Schweißprozesses. Aber euch heute wird noch von Arbeiterhand geschweißt. Dabei müssten Industriebetriebe durch die Installation einer Schweißrauchabsaugung eigentlich die Gesundheit der Arbeiter und die Qualität des Arbeitsplatzes schützen- dies wird jedoch nicht immer befolgt. Gerade beim Schweißverfahren von Stoffen wie Chrom-Nickel-Stählen, welche nicht selten zum Einsatz kommen, werden krebserregende Stoffe freigesetzt.
Das deutsche Recht sieht keine konkrete Pflicht der Installation einer Schweißrauchabsaugung vor. Jedoch besagt das Arbeitsschutzgesetz, dass bei Verfahren, wie dem Schweißen, bereits vor Durchführung der Tätigkeit, Gefährdungen dokumentiert und gegebenenfalls gefährdungsreduzierende Maßnahmen getroffen werden müssen. Trotz diesen Sachverhalts und des offiziellen gesetzlichen Erfordernisses der Schweißrauchabsaugung, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu garantieren, ist die Umsetzung innerhalb der Industriebetriebe unzureichend.
Was bewirkt die Schweißrauchabsaugung?
Die Schweißrauchabsaugung sorgt dafür, dass der Schweißrauch aus der Raumluft gezogen wird. Dabei muss zu der jeweiligen Art des Schweißens auch die passende Absaugemethode installiert werden. Diesbezüglich bestehen ebenso mangelnde Vorkehrungen in der Industrie. Der Schweißrauch muss möglichst nahe an der Entstehungsstelle abgesaugt werden. So wird dessen Verbreitung in der Luft vorgebeugt- dies sieht das Gesetz vor. Zusätzlich dazu müssen ergänzende Maßnahmen, wie die Raumlüftung, getroffen werden. Die Realität beschreibt jedoch ganz andere Zustände. Die Schweißrauchabsaugung wird falsch platziert, ist zu schwach, nicht für das Schweißverfahren geeignet oder es wird gar nur Raumlüftung geboten. All dies auf Kosten der Beschäftigten.
Weniger Schweißrauch durch Roboter?
Um diesen Zuständen zu entgehen, setzen immer mehr Industriebetriebe auf die Verwendung von Robotern beim Schweißen. Da es sich hierbei um einen vollautomatischen Prozess handelt, wird angenommen, dass Beschäftigte somit keinen Schaden durch Schweißrauch erfahren können. Dies wird als Grund genommen um keine Schweißrauchabsaugung zu installieren. Doch tatsächlich verteilt sich auch hier der Schweißrauch aus den Produktionsräumen im ganzen Betrieb und zieht durch die feinen, schädlichen Partikel alle Beschäftigten in Mitleidenschaft.
Für deutsche Industriebetriebe müssen daher dringend strengere Gesetz getroffen und eine Schweißrauchabsaugung an jedem Ort, wo geschweißt wird, geschaffen werden.